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Der Paradeiser

In Teilen Österreichs heißt die Tomate heutzutage noch Paradeiser. Etymologisch betrachtet ist Paradeiser eine Ableitung des Wortes Paradiesapfel. Das Paradies ist seit jeher Synonym für Sehnsuchtsorte verschiedenster Glaubensrichtungen und Kulturen. Ursprünglich in Süd- und Mittelamerika kultiviert, gelangte der Paradeiser mit der Entdeckung der Neuen Welt durch Kolumbus, ab 1492 nach Europa. Damals brachte der fremde Kontinent das weltliche Verständnis der Bevölkerung ordentlich durcheinander und befeuerte verheißungsvolle Vorstellungen eines vermeintlichen Paradieses. Vermutlich wurden Tomaten auch deshalb Paradiesäpfel genannt.

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Erst als Rarität in den Gärten der Adeligen und botanischen Sammlungen anzutreffen, gelang dem Paradiesapfel der Sprung in die Küchen der Welt und ist dort auch gar nicht mehr wegzudenken. In der tradierten Bezeichnung einer Tomate als Paradeiser ist diese Geschichte förmlich abzulesen: Diese berichtet nicht nur von Eroberungen, sondern erzählt auch von Austausch, Entdeckergeist und gutem Geschmack. So sehen wir auch unsere kulinarischen Ambitionen und Fantasien. Wir entdecken, geben weiter, vermitteln Handwerk und Tradition, und sind immer auf der Suche!

Die Idee
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